Robert Kurz, Nürnberg
Der moderne Kapitalismus als säkulare Heilslehre
Robert Kurz, freier Journalist, ist einer der profiliertesten Kapitalismuskritiker. Sein Buch „Schwarzbuch Kapitalismus“, in dem er die These vertritt, der Kapitalismus zerstöre sich selbst, da er alles der „entfremdeten Arbeit, dem Geldeinkommen und Warenkonsum unterordnet“ und zur „Entzivilisierung der Welt“ führe, fand außerordentliche Beachtung.
Dass der Kapitalismus auch eine „religiöse Struktur“ besitzt, hat der jüdische Philosoph Walter Benjamin schon 1921 diagnostiziert. Die Vorherrschaft des Marktes über alle Lebensbereiche kann als zentrales Dogma der Quasi-Theologie des modernen Kapitalismus gelten.
Robert Kurz wird die sozioökonomischen Strukturen des modernen Kapitalismus skizzieren und seine normativen Leitbilder analysieren wie beispielsweise den Glauben an eine dauernde Wohlstandssteigerung. Der kritische Blick auf die real existierenden Strukturen des Kapitalismus wird dessen Nähe zu einer religiösen Heilslehre deutlich machen.