03. November 2024
Prof. Dr. Thomas Söding, Bochum
Katholische Kirche und Synodaler Weg: Was nun?
Die römisch-katholische Kirche ist in schlechter Verfassung. Aber sie wird gebraucht: für die Verkündigung des Evangeliums und für die Solidarität in der Gesellschaft. Deshalb ist weltweit eine Bewegung in Fahrt gekommen, deren Leitwort „Synodalität“ heißt. Zur katholischen Kirche werden immer der Papst und die Bischöfe gehören. Aber das Kirchenvolk braucht mehr Rechte: Partizipation, Transparenz und Rechenschaftspflichten müssen umfassend garantiert werden.
Wie das geht, wird an vielen Orten erprobt und auf der Weltsynode beraten. Deutschland liefert mit dem “Synodalen Weg” ein gutes Beispiel, das andernorts nachgeahmt, aber vom Vatikan immer wieder ausgebremst wird. Es entwickelt sich allerdings weiter: lokal, regional, und national und hoffentlich auch bald weltweit.
Thomas Söding, Jg. 1956, ist Seniorprofessor für Exegese des Neuen Testaments an der Universität Bochum, Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Präsidiumsmitglied des Synodalen Weges und (als Nicht-Kleriker) theologischer Berater der Weltsynode in Rom.